KUNSTTHERAPIE

Der Umgang mit Bildern – das ist die Essenz der [rezeptiven] Kunsttherapie.

Die Kunsttherapie ist im Bereich der künstlerischen Therapien angesiedelt.
Das therapeutische Verfahren ist erlebnis-, handlungs- und beziehungsorientiert mit tiefenpsychologischen Wurzeln.
Im klinischen Bereich wird die Kunsttherapie den Spezialtherapien zugeordnet.

In ihrer Wirkung unterstützt die Kunsttherapie die Wiedergewinnung, die Erhaltung und Förderung der psychischen, physischen und psychosozialen Gesundheit.

Die Kunsttherapie eignet sich hervorragend in der Prävention und wirkt bei psychiatrischen Patientinnen und Patienten als sehr gute, hilfreiche und eigenständige Ergänzung.

 
Der Künstler ist ein Mensch, selber Natur und ein Stück im Raume der Natur. […] Sämtliche Wege treffen sich im Auge und führen, von ihrem Treffpunkt aus in Form umgesetzt, zur Synthese von äußerem Sehen zum inneren Schauen.
— PAUL KLEE

Kunst gehört zum Menschsein dazu.

Die Kunst schafft es, komplexe Zusammenhänge intuitiv erfahrbar zu machen. Das Erleben von Kunst stellt sinnlich-symbolische Erfahrungen in den Mittelpunkt und nutzt die menschliche Fähigkeit zum kreativen Ausdruck. Wenn man die Kunst als ein Mittel betrachtet, um Menschlichkeit erfahrbar zu machen, bedeutet die Betrachtung eines Kunstwerks auch die Betrachtung von Menschlichkeit. Das, was die Kunst ausmacht, formuliert der Künstler Wassily Kandinsky als „Gesetze der inneren Notwendigkeit, die man ruhig als seelische bezeichnen kann“.

Indem sie ihre persönlichen Wahrnehmungen auf ein künstlerisches Medium übertragen, erzählen uns Künstlerinnen und Künstler etwas über sich und/oder über ihre Umwelt. Sie erzählen uns Geschichten. Dadurch leisten sie einen großen gesellschaftlichen Beitrag.

Dass Kunst zu unterschiedlichsten Zeiten Unterschiedliches bedeutet hat, zeigt uns, dass das menschliche Bewusstsein immer in Bewegung ist.

Bilder sind ein wichtiger Teil der Emotionsregelung.

Bei der Betrachtung von Kunstwerken kommt es immer wieder zur Auseinandersetzung mit eigenen Gedanken und Gefühlen. Es können klassische Fragen aus der Psychoanalyse auftauchen wie:
Hat das Dargestellte mit mir zu tun?
Und wenn ja - was?
Welche Erinnerungen und Assoziationen ruft es in mir hervor?
Was fällt mir dazu ein? Sehe ich mich in dem Abgebildeten?
Und wenn, wo sehe ich mich?

Fragen wie diese mit einem neutralen Gegenüber zu thematisieren und einen Ausdruck für das zu finden, was Sie beschäftigt, zielt auf die Verarbeitung von belastenden Gedanken und Gefühlen ab.

Innere und äußere Konflikte, Verunsicherung, unbestimmte Gefühle, diffuse Emotionen, eine Lage, die sich nicht einordnen lässt – all das kann Gedanken blockieren und Leidensdruck aufbauen: Kunsttherapie ermöglicht es, in einem geschützten Rahmen einen therapeutischen Beziehungsraum zu öffnen - um uns dort gezielt mit Ihrer aktuellen Situation zu beschäftigen.

Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, gegenwärtiges Leiden zu lindern. Die Erkundung Ihrer Sehgewohnheiten schafft neue Blickwinkel, gibt künstlerische Anregungen - und damit Impulse für neue Perspektiven und Wege. Neue persönliche Ausdrucksmöglichkeiten sollen für Sie erfahrbar werden. Um auf diesem Weg aktiv ein erfülltes und zufriedenes Leben zu gestalten - und Ihre persönliche Weiterentwicklung zu fördern.

 

KUNSTTHERAPEUTISCHE PRAXIS

In der KUNSTTHERAPEUTISCHEN PRAXIS steht es Ihnen frei, auf Vor-Bilder aus der Kunst zurückzugreifen oder sich ganz nach Ihren inneren Bildern zu orientieren. Es geht nicht darum, ein Kunstwerk im klassischen Sinn herzustellen.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Im Vordergrund steht Ihr innerer Prozess: Wie nehmen Sie sich und Ihre Umwelt wahr? Welche Assoziationen entstehen? Die Kunsttherapie übernimmt in unserer gemeinsamen Arbeit eine Art kreativen Katalysator.

Ziel ist es, einen Ausdruck für das zu finden, was Sie beschäftigt oder gar belastet - und eine eine Erleichterung zu bewirken.

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